Klettersteige sind mittlerweile Fixsterne im Alpinhimmel. Ohne große Orientierungsprobleme lässt sich so die vertikale Felswelt hautnah erleben – Trittsicherheit und Schwindelfreiheit natürlich vorausgesetzt! Hier stellen euch acht Hütten vor, die in unmittelbarer Nähe zu Klettersteigen liegen. Wir finden nämlich, dass es kaum etwas Schöneres gibt, als sich nach einem fordernden Drahtseilabenteuer mit deftigen Speisen und ausschweifendem Bergblick zu belohnen.

Österreich

Silberkarhütte

Bereits 1928 wurde die Silberkarklamm über Stege und gesicherte Klettersteige erschlossen. Zum Ende hin läuft die Klamm zur urigen Silberkarhütte (1.250 m) aus, die nicht nur mit einer großartigen Aussicht aufwartet, sondern auch mit kulinarischen Schmankerln aus der Region überzeugt. Letztere hat man sich nach dem Hias-Klettersteig auch verdient – wenngleich er auch ein eher kurzer, pfiffiger Steig ist. Wer seine Kräfte hier noch nicht voll ausschöpfen konnte, kann nach einer kleinen Stärkung auf der Silberkarhütte immer noch weiterziehen – auf den Sieg-Klettersteig zum Beispiel.

Adamekhütte

Die Adamekhütte (2.196 m) ist gleichermaßen Paradies für Kletterfexe wie idealer Stützpunkt im Rahmen von Entdeckungstouren am Dachstein. So lockt etwa der Amon-Klettersteig (C/D) mit einer für ambitionierte Klettersteiggeher sehr verlockenden Mischung aus Klettersteig und Gletscher. Die einzigartige Kombination aus Landschaft, Felsqualität und Routenverlauf machen den Steig zu einem ganz besonderen Bergerlebnis. Stärken kann man sich dann in der Adamekhütte, in der trotz logistisch schwieriger Hubschrauberversorgung täglich frisch gekocht wird.

Hanauer Hütte

Zwei Klettersteige in unmittelbarer Nähe, mehrere Klettergärten und eine Vielzahl an Gipfeltouren: All das bietet die Hanauer Hütte (1.922 m) in Tirol. Wir empfehlen eine Umrundung der Parzinnspitze (2.613 m): Die Tour ist zwar fordernd und lang, dafür führt sie aber auch an den schönsten Bergseen der Lechtaler Alpen vorbei. Abwechslungsreich geht es mal wandernd, mal kletternd um die Parzinnspitze. Die ausgesetzten Passagen sind alle gut versichert

Berghotel Rudolfshütte

Von insgesamt 22 Dreitausender-Gipfeln eingerahmt, liegt das Berghotel Rudolfshütte (2.315 m) inmitten der Weißsee-Gletscherwelt im Salzburger Land. Die Rudolfshütte lässt keinen Komfort vermissen – nicht umsonst nennt sie sich Berghotel. Mit der Aussicht auf einen entspannungsreichen Abend in der Sauna kann man sich schon einmal an den Kristall-Klettersteig (E) heranwagen, jenen Steig, der zuweilen als schwerster Klettersteig Österreichs bezeichnet wird. Nicht ohne Grund: Er verspricht vom Zustieg bis zum Ausstieg extremes Abenteuer an meist überhängenden Felswänden.

Mindelheimer Hütte

Auch die Mindelheimer Hütte (2.013 m) gilt als Klettersteig-Hochburg – insbesondere der Mindelheimer-Klettersteig (C) efreut sich großer Beliebtheit. In nächster Nähe gibt es zudem einen Klettergarten und natürlich viele weitere Gipfelmöglichkeiten. Die behagliche Berghütte besticht vor allem durch ihren sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen: So ist sie unter anderem mit dem Alpenvereinssiegel „So schmecken die Berge“ ausgezeichnet worden. Hier werden Alm-Käse, selbstgemachte Nudeln, frisch gebackener Kuchen und Fleisch vom Talbauern serviert. Außerdem betreibt die Mindelheimer Hütte ihr Blockheizkraftwerk mit Pflanzenöl und achtet mit ihrer vollbiologischen Kläranlage auf eine nachhaltige Abwasserentsorgung.

Höllentalangerhütte

Im August 2015 wurde die Höllentalangerhütte (1.381 m) neu eröffnet, nachdem sie zwei Jahre zuvor abgerissen worden ist. Aufgrund der großen Lawinengefahr wurde die alte Hütte durch einen lawinenbeständigen Neubau ersetzt – und der erfreut sich regen Zustroms. Denn: Wer über den Höllental-Klettersteig (C) auf den höchsten Berg Deutschlands will, kombiniert seine Tour auf die Zugspitze (2.962 m) meist mit einer Übernachtung auf der Höllentalangerhütte. 2.200 Höhenmeter gilt es zu überwinden: Eine technisch relativ leichte, aber konditionell sehr fordernde Tour, die aussichtsreich durch das Wettersteingebirge auf die Zugspitze führt.

Italien

Lavarellahütte

Die Lavarellahütte (2.045 m) ist ein wahres Juwel der Südtiroler Dolomiten: Sie liegt inmitten des Naturparks Fanes-Sennes-Prags, unweit des zauberhaften Grünsees. Umgeben von Dreitausendern bietet sich auch diese Hütte wieder als Ausgangspunkt zahlreicher Gipfeltouren an. Zum Beispiel lässt sich von hier aus gut die Conturines-Spitze (3.064) machen. Die Tour hinauf auf über 3.000 m führt über einen kurzen Klettersteig (B), der sowohl Trittsicherheit als auch Ausdauer voraussetzt. Eine traumhafte Tour für Klettersteig- und Dolomiten-Liebhaber. Belohnen kann man sich dann in der Lavarellahütte, denn die bietet nebst holzbefeuerter finnischer Sauna auch eine hervorragende Küche.

Faneshütte

Die 1928 erbaute Faneshütte (2.060 m) thront oberhalb von St. Vigil in Enneberg in den Südtiroler Dolomiten. Wie auch die Lavarellahütte liegt sie im Naturparks Fanes-Sennes-Prags und bietet damit unzählige Gipfelmöglichkeiten. Allein in unmittelbarer Nähe befinden sich 10 Klettersteige in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Wir empfehlen als Hüttenzustieg den Klettersteig (C) über Heiligkreuzkofel (2.907 m) und die Zehnerspitze (3.026 m). Eine beeindruckende Klettersteigtour, die gleich zwei populäre Gipfel der Fanesgruppe mitnimmt.